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The Souvenir hat es 2019 in so einige Bestenlisten geschafft und gewann u.a. den Grand Jury Price (World) beim Sundance Festival. Dennoch blieb der vierte Feature-Film von Joanna Hogg weitestgehend unter dem Radar. Autobiografisch gefärbt erzählt die britische Regisseurin in The Souvenir von der schüchternen Filmstudentin Julie (Honor Swinton Byrne, Tildas Tochter), die damit zu kämpfen hat, ihre eigene Stimme als Künstlerin zu finden und zeitgleich im Filmschaffen die Möglichkeit sieht ihrem privilegierten Milieu zu entkommen. Auf einer Party lernt sie den charismatischen Anthony (Tom Burke) kennen, der sie mit seiner selbstbewussten, mysteriösen Art sofort in den Bann zieht. Rasch gehen sie eine Beziehung ein, die sich mit der Zeit jedoch als ungesund für beide Seiten entlarvt. Stilsicher erschafft Joanna Hogg in The Souvenir die Szenerie der frühen 80er, detailliert durchleuchtet sie das Beziehungskonstrukt der beiden Protagonisten. Eine Charakterstudie, die jedoch weit über die Liebesbeziehung hinausgeht und mit einem unvergleichlichen Feingefühl auch Mutter-Tochter Beziehung und die Lebenswelt der gehobenen Mittelklasse im UK darstellt.  
Hat Empowerment als Kunst- und Bildstrategie die von Avantgardisten bevorzugte Methode der Provokation abgelöst? Einst galt die Provokation als dominierendes künstlerisches Mittel, um auf Mißstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Provoziert haben ausschließlich etablierte Teile der Gesellschaft, Minderheiten sind über ihre Schwächen definiert worden. In den 2010s hat sich die Strategie des Empowerments jedoch vermehrt durchgesetzt. Hier repräsentiert die Minderheit sich selbst, und zwar stolz und bedingungslos. Vermeintliche Schwächen werden zu Stärken, zu positiven Symbolen, transformiert, um somit die komplette Gruppe zu empowern. Annekathrin Kohout diskutiert in der Pop-Zeitschrift die Bedeutung von Bildern, deren Nutzug und Einfluss auf die Gesellschaft und schließlich auch wie Strategien in den sozialen Netzwerken genutzt werden, um Bewegungen wie den Feminismus zu bestärken.
Die Produzentin Alis released schon seit einiger Zeit auf Labels wie Don't Be Afraid oder Planet Mu und sammelt Inspiration und Einflüsse in den Clublandschaften Europas. Ihr erstes Release auf The Astral Plane nimmt jedoch Abstand von der Tanzfläche. Papercuts begibt sich auf spirituelle Enia-like Pfade und mischt atmosphärische Klänge mit Pop und RnB Vocals. Ihr Mix auf NTS vermittelt zudem einen Eindruck über die Entstehung ihres Ambient-Sounds.
Von Don Quichotte über Heidegger bis hin zum Islamismus, es scheint, als sei es den Menschen gemein, historischen Wandel in Epochen, in zyklische Abläufe, in eine Geschichte von Fort- und Rückschritt zu stampfen. Diese konstruierten Parts der Menschheitsgeschichte dienen u.a. dem Verständnis von Zeit und Entwicklung, halten aber auch als Kontrast zur Gegenwart her. Mark Lilla, Professor für Ideengeschichte an der Columbia University, untersucht in seiner Abhandlung, die bereits vergangenes Jahrzehnt (2017) in der Neuen Züricher erschienen ist, die Sehnsucht zur Rückkehr in die gute alte Zeit. Passend zu dem Artikel auch das sehr spannende Interview mit Mark Lilla und Barbara Bleisch bei SRF Kultur. Vorwärts in die Vergangenheit!
Ein Release aus Portland, eine Mischung aus Post-Punk, den chaotischen Aspekten des Math Rocks und eher poppig anumtenden Klängen. Wet Fruit experimentieren mit Songstruktur und Rhythmus und reißen einen somit immer wieder aus den Wohlfühlmomenten, die während der melodiösen Parts erreicht werden können. Wirklich vorhersehen lässt sich beim diesem Release nichts, allerdings wirkt der pop-typische Suchtfaktor nach dem ersten Hören trotzdem.
X.Y.R. steht für Xram Yedinennogo Razmuwlenuja, ein Name aus Nikolai Gogols Roman Dead Souls entlehnt. Vladimir Karpov's Ambient-Projekt weckt nostalgische Gefühle und verfolgt einen minimalistischen Ansatz. Jedes Element ist deutlich zu verorten, dennoch erschafft er ein Universum zusammengesetzt aus Klängen seines ausschließlich analogen Equipments. Viele seiner Releases sind auch auf cassette erhältlich. Mental Journey to B.C. ist ein guter Startpunkt, um in die Welt von x.y.r. einzutauchen.
Seinen Hype hatte Mall Grab bereits 2017 im Zuge einer unaufhaltsamen Welle an Lo-Fi House, die YouTube überschwemmte. Neben Artists wie DJ Seinfeld oder DJ Boring, dessen Hommage an Wynona Ryder maßgeblich am Trend beteiligt war, konnte er sich so im Universum elekronischer Musik etablieren. Mittlerweile hat der Australier seine Genrezugehörigkeit gehörig ausgeweitet und kollaboriert auf seinem eigenen Label Looking for Trouble mit befreundeten Artists. Einer davon ist Skin on Skin, mit welchem er Anfang des Monats auch direkt ein Video zu Strangers aus der gleichnamigen EP veröffentlichte. Zeitgleich hat er auf Bandcamp eine Charity-EP released, um Spenden für die Helfer im Kampf gegen die Waldbrände in Australien zu sammeln. Buy or Die!
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